Die Beharrlichkeit des christlichen Anwalts Nguyen Van Dai aus Hanoi ist bewundernswert, denn sein Einsatz für die Menschenrechte brachte ihn jetzt ein drittes Mal in Haft. Bereits im April 2007 setzte sich die IGFM für ihn ein. Der Vorwurf lautete damals wie auch jetzt wieder: „Propaganda gegen den Staat“. Der Gründer des Komitees für Menschenrechte in Vietnam und Erstunterzeichner der Online-Petition für Freiheit und Demokratie in Vietnam kam erst 2011 aus dem Gefängnis und stand bis Anfang April vorigen Jahres unter Hausarrest. Ständige Überwachung, unverhohlene Drohungen, ein Einbruch sowie Prügelattacken hielten ihn nicht davon ab, für die Menschenrechte zu bloggen und bedrängte Regimekritiker sowie Angehörige religiöser Minderheiten zu vertreten. Erneut hat der 46-Jährige dafür einen hohen Preis bezahlt: Am 6. Dezember überfielen rund 20 maskierte Männer ihn und drei weitere Menschenrechtler, raubten sie aus und prügelten heftig auf sie ein. Elf Tage später brachen früh morgens rund zwei Dutzend Polizisten bei ihm ein, durchsuchten seine Wohnung und konfiszierten Datenträger sowie Informationen über Menschenrechte und Demokratie. Sie nahmen auch religiöse Literatur mit, wie seine Frau berichtete. „Wir glauben an Jesus. Ich sagte ihnen, dass das unsere Religion sei, aber sie ignorierten meine Worte.“ Schließlich nahmen sie ihn fest. Nun drohen Nguyen Van Dai bis zu 20 Jahre Haft wegen „Propaganda gegen den Staat“.

Bitte appellieren Sie für seine Freilassung an den

Staatspräsidenten Truong Tan Dung, via Botschaft der Sozialistischen Republik Vietnam, Elsenstraße 3, 12435 Berlin, Fax: 030 53630200. Ein Muster-Appellbrief, zu ergänzen um Absender, Datum und Unterschrift, steht >>>zum Download bereit.

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